************2018************

 

                    DSGVO

QuFu - KongSan

KongMiao
KongMiao

Die drei konfuzianischen Sehenswürdigkeiten Qufus haben wir uns für den Sonntag aufgehoben. Nur bedingt klug. Als Deutscher [oder allgemein als Ausländer mit Intimsphäre] sollte man laut Reiseführer die wenigen chinesischen Feiertage im Kalender rot markieren - und auf jeden Fall zu Hause bleiben. Da zu den Feiertagen wohl 10% der Chinesen verreisen, sind das bei etwa 1,3 Milliarden insgesamt mal so richtig viele.

Nicht nachdenken. Einfach folgen...
Nicht nachdenken. Einfach folgen...

Wir haben also den 1. Mai genutzt, um gegen die HausarrestRegel zu verstoßen und fuhren zu einem Weltkulturerbe - und wurden belohnt. Es existieren nun etwa 10000 Fotos von jedem von uns. Aber abgesehen von dieser chinesischen Dreistigkeit, die Ausländer lieber zu fotografieren, als die Sehenswürdigkeit, für die sie gerade Eintritt gezahlt haben, war es ganz oke. Sehr voll zwar, aber als FestivalKind ist man ja Einiges gewöhnt. Und dank der Gelassenheit des chinesischen Volkes ist hier eine Massenpanik auch gar nicht möglich. Vermutlich gibt es da auch kein Wort für. Und wenn man einem Chinesen erklärt, was das ist, wird er vermutlich schulterzuckend antworten, dass es eine beliebige Situation vorm Bus, der Bahn oder eben den Tempelanlagen zur Reisezeit sein kann. Aber auf keinen Fall etwas Bedrohliches!!

Pagodensättigungsgefühle werden entfacht...
Pagodensättigungsgefühle werden entfacht...

Im Entenmarsch ging es nun an Pagoden, Tempeln, Drachen - oder Schildköten-Schlangen-Vogel-Wesen vorbei .Es war recht interessant. Die San [=drei] Kong [KongZi ist Konfuzius] wurden besichtigt.
Angefangen in der riesigen Tempelanlage. Zwiebelmäßig gelangt man über einen Weg immer tiefer in die Anlage. Bei Toren sollte darauf geachtet werden, dass man[n] zuerst den linken Fuss hebt, während die Frau mit rechts vorgeht. Bringt Glück!



DER Tempel
DER Tempel

Je tiefer man kam, desto älter wurden die Bauten, bis zum ältesten Teil in der Mitte. Wie alt etwas wirklich ist, ist leider im gesamten China immer schwer absehbar. Vieles wurde während der Kulturrevolution zerstört und glücklicherweise wieder aufgebaut.
Aber man findet als Ausländer nicht immer direkt den Hinweis darauf, welcher Teil neu und welcher erhalten ist.

ein weiteres FestivalGut: Merchandize me!
ein weiteres FestivalGut: Merchandize me!

Zwischen den drei Attraktionen liegen Märkte, die so ziemlich alles verkaufen, was man sich wünscht - oder woran man noch nichtmal gedacht hat, es sich zu wünschen, aber dennoch Gefallen an der Idee findet, es zu besitzen. Und so wurde fleissigst gehandelt! Im Gegensatz zu den normalen Straßenmärkten gibts hier niveauvolleren Ramsch. Stempelsteine mit chinesischen Schriftzeichen, Schmuck [wobei mir gesagt wurde, dass es auch eine Art chinesische 925-Bezeichnung gäbe, die aber nicht geschützt ist, und darum auch auf jeder Kreksdose zu finden sein könnte] aber bei wenigen Euros pro Armband würd ich auch nicht zuviel erwarten!

Die Residenz der Familie Kong [KonfFu] war auch hübsch anzusehen. Die schicken Gärten hatten schon etwas Beruhigendes nach all den FotoEskapaden der letzten Kilometer. Hier gings dann auch nicht mehr von Tempel zu Tempel, dafür konnte man erkennen, dass die Familie hier schon ewig lebt. Jeder Chinese namens Kong stammt wohl aus der Familie des Konfuzius. Und in 2000 Jahren kommt da ordentlich was zusammen, die EinkindPolitik ist ja nur eine Erfindung der Neuzeit. Allerdings ist die Anlage wohl erst im 16. Jahrundert entstanden. Dennoch eindrucksvoll.

ausm Bus geknippst...
ausm Bus geknippst...

Aber das allerschönste an diesem Wochenende war definitiv der KongLin, für den wir nun leider viel zu wenig Zeit hatten. Er ist der größte künstliche Park Chinas! Und nebenbei auch der am besten erhaltene Friedhof. Sagt der Planet [der liebgemeinte Spitzname für den LonelyPlanet] - und ich glaub´s auch. 

Lin bedeutet Wald. Hier liegen alle Kong´s begraben -und das sind richtig viele! Etwa eine Million liegen hier schon, nur wenige haben Grabsteine, aber die stehen überall zwischen den zartgrünen Bäumchen. Der gesamte Boden ist übersäht von blass-lila Blümchen und wenn auf einmal eine Elfe an mir vorbeiflogen wäre, hätte ich mich nichtmal gewundert! Sehr sehr schön. Wunderschön! Wer jemals nach Qufu will, sollte das Ende April bis Mitte Mai erledigt haben. Und die Spaziergänge im KongLin genießen!!!
Definitiv mein Highlight des heutigen Tages und insgesamt auf Platz zwei der JanneInChina-BestOfs.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0