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DaTong

Per Nachmittagszug ging es gestern ins 375 km von Beijing entfernte Datong. Bekannt ist DaTong vor allem für Kohlekraftwerke. Und für die Hängenden Klöster. Und für die YunGangGrotten. Also wenigstens zwei gute Gründe, warum wir dort hin wollen. Und Grotten können ja auch ganz spannend sein. Und: Wahnsinn! Wer in China bonzigen Urlaub machen will, sollte in der Nebensaison am Stadtrand irgendwelcher unbekannten Städte wohnen! Das Hotel war so teuer wie in Beijing - aber hatte gefühlte 4 Sterne! Wunderschön, groß, hübsch und nette Menschen. Perfekt. Die Aussicht aus dem Fenster ist zwar verhalten, aber Datong selber macht sich langsam und der neue Bürgermeister sorgt dafür, dass keiner mehr an Kohle denkt, wenn DaTong erwähnt wird, sondern dass man sich in den niedlichen Hutongs der Innenstadt verläuft und leckerste Sachen ist, die drei Sehenswürdigkeiten der Region betrachtet und es zu schätzen weiß, wie hübsch es hier ist. Überall in der Stadt wird renoviert und gebaut, vermutlich waren wir die letzten, die für so wenig Geld in einem so wunderschönen Hotel untergekommen sind. Das Hotel sorgte dann morgens auch dafür, dass wir für den Tag einen Fahrer mit Auto haben. Für etwa 10 Euro pro Person fuhr er uns überall hin, wo wir hinwollten, wartete geduldig bis wir weiter wollten und schlief im Auto ohne zu Essen oder [vermutlich] aufs Klo zu gehen. Dafür hatte er eventuell noch keinen Führerschein, aber es ist alles gut gegangen!

YunGangShiKu
von weitem noch relativ unspektakulär wirkend
von weitem noch relativ unspektakulär wirkend

Die YunGangGrotten standen als erstes auf der Liste und liegen nicht weit von DaTong entfernt. Dort gibt es seit kurzer Zeit eine vorgeschaltete Klosteranlage, so dass die Eintrittspreise ordentlich angezogen wurden [150 Yuan] - Studenten zahlen hier aber mit internationalem Ausweis nur die Hälfte. Die Grotten selber sind sehr alt und von gelangweilten Menschen vor langer Zeit in die Felsen gehauen worden. Buddha in allen Posen, mit und ohne Engel, mit und ohne Farbe, Kopf oder Händen.

Nett anzusehen, aber nach einigen hundert Höhlen auch nahe einer Sättigungsgrenze. In den beeindruckendsten Hallen durfte leider nicht geknippst werden. Und zur Abwechslung gibt´s Schattentheater. Chinesisches KasperlTheater ist vor allem eins: LAUT! Und zwar so richtig. Da wird gescheppert und getrommelt und geschrien - und irgendwie macht es auch Spaß. Und weils so laut ist, läuft das Stück mit Untertitel. Wir saßen in einer altwirkenden Pagodenhütte. Alles war recht dunkel, auch die Holzbänke auf denen wir den frisch zugereichten Tee genossen, während vorne ein Spektakel tobte. Wenn ich alles richtig verstanden hab, hat der Gute gesiegt...

Geblicke im Kloster
Geblicke im Kloster
Geblicke im Kloster

Danach gingen wir wieder zu unserem Fahrer. Es folgte eine sehr lange Autoreise durch wunderschönste Gebirge. Hier leben viele Menschen noch in Höhlen - und tatsächlich habe ich wenigstens eine Höhle mit einer Satellitenschüssel gesehen! Unser Ziel waren die berühmten hängenden Klöster in bedrohlicher Nähe eines Staudammes. Hier war es mal beeindruckend, etwas anderes zu sehen! Keine frische Farbe oder renovierte ZiegelDächer, sondern eher ursprünglich verschachtelt. Sehr hübsch und idyllisch. Vom Kloster aus kann man auch den Staudamm um die Ecke nicht sehen.

wow - ist die aber lang.
wow - ist die aber lang.

Im Anschluss durfte unser Fahrer uns in der Innenstadt an der berühmten und längsten lackierten Ziegelmauer Chinas absetzen. Die NeunDrachenMauer ist wenig spektakulär, kostet aber natürlich Eintritt. Der Planet sagt: 1392 gebaut, 45 m lang, 8 m hoch und 2 m dick. Der Palast, den sie eigentlich schützen sollte ist wohl relativ früh schon abgebrannt.

Zusammengefasst würde ich mal sagen, dass die letzten Tage wieder sehr aufregend uns spannend waren. Bis ich den Planeten durch habe, vergehen wohl noch ein paar Leben...

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